Luca Jakob Michel
19.8.2006 – 6.4.2022
„Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte
ich mich fürchten?“
(Ps 27,1)
Der Lebensweg
In liebevoller Erinnerung
Geboren wurde Luca in Bad Kreuznach.
„Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“ (Ps 27,1).
So lautet Lucas Konfirmationsspruch. Er stammt, wie gesagt, aus dem 27. Psalm und wir haben diesen Psalm vorhin miteinander gebetet. Wir wollen dieses Psalmwort jetzt bedenken, wenn wir uns gemeinsam an Luca Michels Leben erinnern, weil wir von ihm Abschied nehmen müssen.
Fast genau ein Jahr ist seine Konfirmation bei uns in der Friedenskirche erst her. Damals hat Luca auch die erste Live-Videostream-Übertragung aus unserer Kirche technisch möglich gemacht. Größer und kräftiger, schon bald ein erwachsener Mann, ist er inzwischen geworden, auch verglichen mit seinem Konfirmationsfoto. Er war nicht mehr das Kind, als das ich Luca zu Beginn seiner Konfizeit im Sommer 2019, als ich kennenlernte. Nach seiner Konfizeit hat sich Luca bei uns als Konfileiter eingebracht. Als wir dann letztes Jahr zwei Konfistunden per Zoom hatten, hatten die meisten Konfileiter dazu keine Lust. Aber Luca war mit großem Eifer dabei und auch mit erstaunlicher Technik. Er hatte das professionellste Bild dank Greenscreen und einen überzeugend klaren Ton. Und damit sind wir bei einem seiner Hauptinteressen: Das Interesse an Fotos, an Filmen und an einem guten Ton. Er hat sich in die digitale Bildbearbeitung eingearbeitet und gerne Fotos mit ungewöhnlichen Perspektiven aufgenommen. Auch hat er selbst Video-Filme geschnitten, dabei eigene kreative Ideen umgesetzt und auch einfach Filme angeschaut. Beruflich wollte er in diese Richtung gehen, vielleicht Tontechniker werden, vorher Elektriker lernen, etwas in diese Richtung. Jedenfalls hat ihm das Praktikum bei einem Tontechniker Freude gemacht.
Neben der digitalen Bild-und Ton-Technik mochte er auch die Natur gerne. In Urlaub fahren mit seiner Familie und dabei schöne Landschaften entdecken, das hat er geliebt. Einen Teil seiner Ferien verbrachte er gerne auf dem Hunsrück bei Oma und Opa und bei seinem Papa im Westerwald. Mit seiner Familie ist er letztes Jahr zum Sonnenaufgang aufs Hörnle gestiegen. Ganz früh sind sie aufgestanden und zu Fuß hoch, um die ersten Sonnenstrahlen zu sehen. Auch auf den Hohenpeißenberg ist er oft geradelt.
Denn Kraft hatte er. Ich erinnere mich, wie wir nach der Konfistunde die Tische aus unserem Gemeindehaus hinaus tragen wollten. Ich dachte, dass wir das zu zweit machen. Luca hob den schweren Tisch alleine in die Höhe und trug ihn locker über seinem Kopf, so locker, dass die Lampe an der Decke dabei entzwei ging. So war er durchaus sportlich, wenn er wollte. Wenn er nicht wollte, hatte er es lieber bequem.
Aus seiner Kindheit wird erzählt, dass er mit anderen Fußballspielen sollte. Doch er hat lieber Gänseblümchen gepflückt auf der Wiese statt dem Ball hinterher zu rennen. Und da war vor allem die Musik, die er liebte. Er war auf keinen Musikstil festgelegt. Und hörte ganz unterschiedliche Sachen gerne an. Selbst Gitarre zu spielen hat er gelernt. Darum finde ich es sehr passend, dass sein Gitarrenlehrer Max Pisarski heute den Gottesdienst musikalisch mit der Gitarre ausgestaltet. Danke dafür! Auch vor Unterrichtsbeginn in der Schule hat er Ukulele gespielt und seine Klassenkameraden damit erfreut. Schließlich waren ihm seine Freundin und seine Clique besonders wichtig. Gerne haben sie einfach viel Zeit miteinander verbracht. Sie saßen zusammen, auch bei Luca im Zimmer und haben erzählt und gelacht. Sie haben zusammen Pizza gegessen und Lieder gesungen. Sie hatten aufeinander acht und waren eine tolle Gruppe. Hier, im Freundeskreis, in extremer Weise in der Familie, in der Schule und auch bei uns in der Gemeinde, reißt sein Tod eine klaffende Lücke wie ein schwarzes Loch.
„Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“ (Ps 27,1)
Zum Grauen ist allerdings sein plötzlicher, unbeabsichtigter und überraschender Unfalltod zu hause. Wieso ist das passiert? Was ist da genau passiert?
Das bleibt für uns im Dunkeln. Luca verschwindet so aus dem Leben, aus unserem Leben, ohne sich zu verabschieden, ohne Vorankündigungen, ohne Krankheit und ohne Grund. Das ist kaum zu ertragen, weil sein Tod so unbegreiflich und so unfassbar ist. Das hat auch etwas sehr Beängstigendes, wenn wir Luca so verlieren. „Der HERR ist mein Licht und mein Heil;“ Hilft uns das weiter, dass Gott hell ist und Licht? Dass er auch in der Finsternis sieht? Dass er bei Luca war und ist, in seinem Leben und in seinem Sterben? Für mich ist das nicht nur irgendwie so dahergesagt oder gedacht. Ich muss dabei an Jesus Christus denken. Denn Jesus selbst kennt die Dunkelheiten des Lebens, ja er kennt sogar den Tod. Er ist da hindurchgegangen. Das Licht Jesu Christi leuchtet in unser Dunkel, weil er das Dunkle ausgehalten und durchlebt hat für uns, weil es finster wurde mitten am Tag, als er starb. Aber nicht nur das: Gott hat am Ostermorgen, als die Sonne aufging, Jesus Christus von den Toten auferweckt. So ist für uns alle ein neues Licht aufgegangen. Ein neuer, ein ganz anderer Morgen ist angebrochen. Das Dunkel und der Tod haben nicht mehr das letzte Wort, so finster und undurchdringbar sie uns auch jetzt scheinen: Jesus Christus, der Auferstandene, ist da, damit er uns immer nahe ist. Sein Licht, das den Tod besiegt hat, scheint für uns, gerade auch jetzt, wenn wir Abschied nehmen müssen mitten im Leben von Luca Michel. Wir befehlten unseren Verstorbenen dem an, der das Licht ist. Und der auch unsere Toten auferstehen lassen wird, wenn sein Licht für alle aufgehen wird.
Denn: „Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft.“ Amen
Mein Lieblings Bruder
Ein sehr lebensfroher freundlicher hilfsbereiter junger Mann, er fehlt mir sehr, lieber Luca hoffentlich geht es dir gut dort so du jetzt bist.in Liebe deine oma
Lieber Luca, gerne hätten wir miterlebt, wie du erwachsen wirst und dein Leben lebst. Leider ist es ganz anders gekommen. Aber ich hab den festen Glauben, dass es dir dort, wo du jetzt bist, gut geht. Wir denken an dich, Rosi und Manfred
Nichts ist mehr wie es war… Der Gedanke an Dich macht so unfassbar traurig und doch muss ich auch lächeln, wenn ich an Dich denke… Dein verschmitztes Grinsen, deine liebe Art, Deine Liebe zu deiner Mama, deiner Schwester und Roman… man konnte das immer spüren… und ich bin sicher, du bist immer da wo Deine Lieben sind, passt auf sie auf,.sendest Zeichen,versuchst sie zu erreichen und Deine Liebe weiterhin sichtbar zu machen.. Luca du bleibst für immer in unseren Herzen und Gedanken…. Wir vermissen Dich so sehr…
Du warst immer so freundlich, lebensfroh und tierlieb. Schade, dass ich Dich nicht noch mehr kennenlernen durfte. Ich hätte so gerne mit Dir und und Deinen Lieben Deine Konfirmation nachgefeiert, so wie Du es geplant hast. Eigentlich kann ich es immer noch gar nicht richtig realisieren was passiert ist.
Ich hoffe Du blickst manchmal von oben runter und spürst die Liebe Deiner Familie und Freunde!
Heute ist dein 18. Geburtstag.
Lieber Luca, wir stehen mit Tränen an deinem Grab – doch die Liebe ist geblieben, die Erinnerung an dich, schmerzliche Gefühle, die Erinnerung an dich. Die Sehnsucht wird uns bleiben – in Erinnerung an dich!
💗 lichen Geburtstagsgrüße in den Himmel senden dir Oma und Opa